DAS SIND DIE PHASEN EINER GEBURT

Die verschiedenen Phasen der Geburt

Die meisten Kinder kommen im Zeitraum drei Wochen vor bis etwa zwei Wochen nach dem errechneten Geburtstermin auf die Welt. In den meisten Fällen beginnt die Geburt in diesem Zeitraum mit Wehentätigkeit, in manchen Fällen auch mit einem Blasensprung. Letztendlich ist jede Geburt anders und  sowohl die Länge als auch Intensität der Phasen kann von Frau zu Frau deutlich variieren. Die hier beschriebenen Phasen schaffen eine gewisse Übersichtlichkeit, doch grundsätzlich gehen die Phasen der Geburt sowie auch die Bewegung des Kindes durch das weibliche Becken fließend ineinander über.

Das erwartet dich

So beginnt deine Geburt

Die Eröffnungsphase

In der ersten Phase der Geburt geht es vorrangig um die Eröffnung des Muttermundes. Im unteren Bereich der Gebärmutter muss sich zuerst der Gebärmutterhals öffnen und verkürzen. Hebammen sprechen hier gerne vom „Verstreichen des Gebärmutterhalses“. Der Muttermund ist mit etwa 10cm vollständig eröffnet und so bietet sich genug Platz für dein Baby. 

Nicht selten zeigt sich beim Untersuchen in der ersten Phase der Geburt trotz Wehen noch kein messbarer Befund am Muttermund oder die Eröffnung ist noch relativ langsam. Dann befindest du dich noch in der sogenannten Latenzphase. Gerade bei der ersten Geburt kann es am Anfang durchaus eine Weile dauern, bis der Körper der Frau sich wirklich auf Geburt einstellt und effektive, muttermundswirksame Wehen produziert. 

Zu Beginn der Eröffnungsphase ist die Wehentätigkeit noch leicht, oft unregelmäßig und mit längeren Pausen. Die Abstände variieren und die Intensität wird von den meisten Frauen eher als leicht wahrgenommen.
Der führende Teil vom Kind befindet hier in der Regel noch weit oben im Beckeneingang und der Muttermundsbefund ist noch ganz am Anfang.
Die Wehenabstände können in dieser Phase bei 20 bis 30 min liegen, aber auch Abstände von fünf Minuten können auftreten. Manche Frauen nehmen diese Wehen kaum wahr, andere spüren ein Ziehen im Rücken oder einfach eine leichte Wehentätigkeit.

In dieser ersten Phase kann der Körper die Geburt auch wieder ausbremsen. Vielleicht hast du zu Hause schon eine ganze Weile Wehen, ihr fahrt ins Krankenhaus und kaum dort angekommen flaut alles ab und man wird wieder nach Hause geschickt. Das passiert häufiger, als die meisten Frauen vermuten und ist auch eine ganz normale und sinnvolle Reaktion des Körpers. Der Ortswechsel, die Autofahrt, die neue Umgebung und neue Personen, das sind alles Faktoren, auf die der Körper der Frau sich erstmal wieder einlassen muss.
Oft hilft es schon, in der neuen Umgebung zusammen mit der Begleitperson nochmal einen Spaziergang machen. So kann sich dein Körper in Ruhe auf die neue Situation einstellen, entspannen und dann kommen die Wehen auch wieder.

Eröffnungsphase - Manchmal bremst der Körper die Wehen wieder aus

In dieser ersten Phase kann der Körper die Geburt auch wieder ausbremsen. Vielleicht hast du zu Hause schon eine ganze Weile Wehen, ihr fahrt ins Krankenhaus und kaum dort angekommen flaut alles ab und man wird wieder nach Hause geschickt. Das passiert häufiger, als die meisten Frauen vermuten und ist auch eine ganz normale und sinnvolle Reaktion des Körpers. Der Ortswechsel, die Autofahrt, die neue Umgebung und neue Personen, das sind alles Faktoren, auf die der Körper der Frau sich erstmal wieder einlassen muss.

Oft hilft es schon, in der neuen Umgebung zusammen mit der Begleitperson nochmal einen Spaziergang machen. So kann sich dein Körper in Ruhe auf die neue Situation einstellen, entspannen und dann kommen die Wehen auch wieder.

Die Eröffnungphase

Eröffnung des Muttermundes - Die aktivere Phase der Geburt

 

Wenn der Muttermund zwischen zwei und vier cm eröffnet ist, beginnt die aktive Eröffnungsphase. Die Wehentätigkeit verstärkt sich jetzt und die Pausen zwischen den Wehen werden kürzer. Die Wehen selbst werden zunehmend länger und intensiver. Im Vergleich zur Latenzphase wird der Körper zunehmend einen gleichmäßigen Rhythmus finden und man spricht von einer regelmäßigen Wehentätigkeit. 

Die Geburt verlangt in dieser Phase von den meisten Frauen deutlich mehr Aufmerksamkeit. Du wirst die Wehen zunehmend konzentrierter veratmen, Gespräche und Entscheidungen treffen wird deutlich schwerer und sollte auf ein Minimum reduziert werden. Zuspruch und Unterstützung bei der Atmung ist in dieser Phase hilfreich. Leichte Bewegung wie Beckenkreisen, langsames Gehen oder auf einem Ball sitzen kann angenehm und förderlich sein. Das Kind rutscht jetzt tiefer ins Becken und dafür ist sanfte Bewegung hilfreich. Während das Kind tiefer in das mütterliche Becken rutscht, drückt es von innen gegen den Muttermund. Das dehnt und unterstützt die Eröffnung und fördert gleichzeitig die Ausschüttung des Hormons Oxytocins. Dieses ist unter anderem für die Wehentätigkeit zuständig. 

In dieser Phase haben einige Frauen mit Übelkeit zu kämpfen oder müssen sich sogar übergeben. Die Energie wird für die Geburt benötigt und die Verdauung wird quasi pausiert. Fragt also im Kreißsaal gerne zu Beginn wo ihr Nierenschalen und die nächst Toilette findet.

Kuscheln erlaubt
Körperkontakt durch die Begleitperson schüttet zusätzlich Oxytocin aus - DAS Hormon, was du für die Wehentätigkeit brauchst
Achte auf DEIN Wohlbefinden
Manche Frauen mögen diese körperliche Nähe sehr gerne, andere möchten einfach für sich sein – schau hier individuell, was DEIN Wohlbefinden fördert.
So kannst du wirklich loslassen
Wichtig ist, dass du dich rundum wohl fühlst. Du solltest während der Geburt ein Gefühl von Sicherheit und Umsorgt sein haben.
Einatmen - Ausatmen - Wiederholen
Gerade eine tiefe, gleichmäßige Atmung ist hier unglaublich wichtig. Das versorgt nicht nur Mama und Kind gut mit Sauerstoff und ermöglicht damit das beide fit bleiben und die Gebärmutter gut atmen kann, sondern es wirkt sich auch noch ganz anders positiv aus. Wenn wir tief atmen reduziert das Stress und Angst.
Langsames Atmen entspannt
Durch eine tiefe, ruhige Atmung kannst du dich beruhigen und gleichzeitig auch Entspannung in deinen Körper bringen. Das ist in der Eröffnungsphase essentiell : entspannen & loszulassen.
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Die Übergangsphase ist oft knackig

Der letzte Teil in der Eröffnungsphase stellt für manche Frauen eine Herausforderung dar. Hier ist der Muttermund bereits auf 8cm bis vollständig eröffnet; du hast also schon wirklich viel geschafft.
Diese Phase ist nicht übermäßig lang, doch viele Frauen erleben ein Wechselbad der Gefühle und wirklich heftige Emotionen. Die Wehentätigkeit ist in dieser Phase anstrengend, intensiv und mit kurzen Pausen. Dazu kommt die körperliche Anstrengung und Ermüdung. Gefühlt kommen hier viele Frauen an ihre Grenzen und zweifeln, ob sie das überhaupt schaffen können. Klassische Gefühlsausbrüche in dieser Phase sind: „Ich geh jetzt nach Hause, soll doch jemand anders das Kind bekommen.“ oder: „Das bleibt auf jeden Fall ein Einzelkind!“
Aber auch die Verzweiflung kann sich zeigen mit: „Ich schaff das nicht. Ich kann nicht mehr. Ich will jetzt sofort einen Kaiserschnitt“.
Es gilt weiterhin: Loslassen und Atmen!
Nicht nur das Kind wird geboren, sondern auch die Mama. Alle Emotionen sind erlaubt und vollkommen in Ordnung.
Nicht selten ist diese Verzweiflung einfach ein Ausdruck der Erschöpfung nach langer körperlicher Arbeit. Annehmen, durchatmen und wissen: Dein Kind ist fast da!

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Fast geschafft: Die Austreibungsphase

Der Muttermund ist vollständig geöffnet und das Kind ist mittlerweile noch tiefer durch das Becken gewandert und hat sich in Position gebracht. Der führende Teil vom Kind, also in der Regel der Kopf, drückt jetzt weit unten im Becken und löst bei der Frau den Pressdrang aus.
Dein Körper wechselt in die sogenannten „Presswehen“. Die meisten Frauen haben jetzt intuitiv das Gefühl mitdrücken zu müssen. Oft braucht es einige Wehen bis sich aus einem zögerlichen ersten Mitschreiben ein effektives Nutzen der Wehen entwickelt. 

Das „Power-Pressen“, was man im Fernsehen oft sieht, muss normalerweise nicht sein. Die Hauptarbeit der Geburt macht weiterhin die Gebärmutter. Du kannst dich darauf konzentrieren gut zu atmen, entspannt zu bleiben und deinem Körpergefühl folgen.

Der nach unten drückende Kopf vermittelt in der Regel das Gefühl, als müsstest du dringend auf Toilette gehen. Es spricht übrigens auch gar nichts dagegen, kurz aufs Klo zu gehen (bitte mit Begleitung), denn auf dem Klo zu hocken, ist im Grunde eine super Geburtsposition. Wenn du dich in der Haltung wohl fühlen solltest, kannst du einen Gebärhocker nutzen. 

Pressphase - jetzt ist dein Kind fast da!

Viele Frauen finden die Austreibungsphase angenehmer, weil sie jetzt aktiv mithelfen können. Nach und nach wird jetzt das Köpfchen des Babys tiefer kommen. Irgendwann ist es von außen sichtbar und vor allem auch tastbar. Du kannst Hinfühlen und wortwörtlich begreifen, dass dein Kind jeden Moment auf die Welt kommen wird.

Die Wehen sind in der Austreibungsphase meist in einem Abstand von ein bis drei Minuten, relativ lang und kräftig. Mit einer der nächsten Wehen wird dann dein Kind geboren. Kopf und Körper kommen manchmal direkt mit einem Schwung Fruchtwasser auf die Welt, manchmal wird auch erst der Kopf geboren, dann ist nochmal kurz Pause und der restliche Körper des Babys kommt dann mit der nächsten Wehe. Dein Baby hilft übrigens in Schädellage auch mit und drückt sich mit den Füßen ab und streckt sich aktiv auf die Welt.
Und dann hast du dein Kind geboren!

Je nach Position kannst du dein Baby selbst auf den Arm nehmen oder die Hebamme reicht es dir. Lass dir ruhig helfen, dein Oberteil auszuziehen, damit ihr schön Haut-auf-Haut kuscheln könnt. Mehr braucht ihr für die ersten Minuten nicht zu machen.

Die Nachgeburtsphase

Geburt von Plazenta und den Eihäuten

Nach der Geburt des Kindes hast du vermutlich erstmal einige Minuten zum kuscheln und ganz in Ruhe.
In der Regel kommt die Nachgeburt, die Plazenta und die Eihäute, in den ersten 30 Minuten nach der Geburt auf die Welt. Dafür zieht sich deine Gebärmutter weiterhin kraftvoll zusammen und der Mutterkuchen kann sich von der Gebärmutter lösen. Über die Nachwehen wird dieser dann geboren.
Und keine Sorge: Die Nachgeburt ist weich und somit kein Vergleich zur Geburt des Kindes. 

Es ist sehr wichtig, dass die Plazenta vollständig geboren wird und sich die Gebärmutter über die Nachwehen weiterhin gut zusammenzieht, damit es nicht zu einer übermäßigen Blutung kommt. 

Wir Hebammen gratulieren übrigens immer erst wenn Kind und die vollständige Nachgeburt geboren sind – nicht wundern.

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